Eine-Welt-Essen am Sonntag, 22.4.
1,1 Kg Hähnchenschenkel für 1,99 €. Kann das sein? Ja, bei einem der Discounter gibts das. Im gleichen Laden kostet das Kilogramm Hundefutter übrigens 5,88 €. Haben Sie sich schon mal Gedanken gemacht, was das für Hühner waren, die in unseren Läden nur noch als Flügel, Brust- oder Schlegelstücke verkauft werden? Natürlich weiß jeder, dass weitere Teile erst ein Huhn ausmachen. Aber wo sind sie?: Tief gefroren in Afrika.
Billiger, als die Reste zu vernichten, ist es immer noch, sie zu exportieren. Damit werden die betroffenen einheimischen Berufe wie Züchter, Schlachter, Rupfer, Händler, Korbflechter in Bedrängnis gebracht. Folgen sind die Schwächung des ländlichen Raumes und der kulturellen Eigenheiten. Seine Arbeit zu verlieren, bedeutet oft auch, Umzug, dorthin, wo es vielleicht Arbeit gibt. So werden Menschen entwurzelt, Traditionen und das gesamte Sozialklima empfindlich gestört.
Unser Konsumverhalten, hier dargestellt an der Hühner-Reste-Verwertung, hat Auswirkungen. Wer das Kiligramm Hühnerfleisch für 1,81 € kauft, lässt andere draufzahlen.
Am Sonntag, 22.4. findet in unserer Gemeinde im Anschluss an den Gottesdienst das traditionelle „Eine-Welt-Essen“ statt. Wir werden es bewusst einfach gestalten: Es gibt ein Allerwelts-Essen, täglich millionenfach gekocht in Asien, Südamerika und Afrika. Sehr lecker und dabei ganz ohne Fleisch.
Als Begleitprogramm zum Essen, haben wir eine kleine Ausstellung zur Herstellung und zum weltweiten Handel von Kaffee vorbereitet.