2. Advent

Wer hätte gedacht, dass unser Leichenhaus uns einmal zur Weihnachtshütte wird und sogar zur Bühne. Gut so und recht so. Das kleine Kind, das Maria erwartet, wird es mit dem Tod aufnehemen und Gottes Liebe wird sich stärker als der Tod erweisen. 
Maria und Josef sind gerade in Bethlehem angekommen und erleben ihre erste Enttäuschung. „Kein Platz in der Herberge.“ Josef hat jetzt eine Mammutaufgabe. Er läuft sich die Hacken krumm. Überall nur Absagen. Bethlehem ist ausgebucht, die Straßen sind voll. 
Aber halt, da stehen ja Straßenmusikanten. Joseph ist froh, ein paar Minuten stehen bleiben zu können und neuen Mut zu fassen.
Rick und Barbara haben uns am Abend des 2. Advents aufgespielt. Eunderbar entspannt war das und der Schnee viel dazu wie bestellt.

Bereits am Samstag Nachmittag hatten Maria und Sebastian die Krippe neu gestaltet. Wir wissen, wie es am 3. Advent weitergeht. Den Lauf der Weihnachtsgeschichte und ihrer Bräuche kann auch Corona nicht aufhalten. Was wir von der Advents- und Weihnachtszeit erwarten, lässt sich in einem Satz etwa so zusammenfassen: „Gib mir was ganz Neues, aber uralt muss es sein.“ Das ist die Herausforderung. „Gib mir was ganz Neues, aber uralt muss es sein.“ 

Martin Luther ist es oft gelungen, die uralte Botschaft ganz neu zu sagen. Einmal erzählt er: Es war ein frommer Mann, der wollte schon in diesem Leben in den Himmel kommen. Darum bemühte er sich ständig in den Werken der Frömmigkeit und der Selbstverleugnung. So stieg er auf der Stufenleiter der Vollkommenheit immer weiter empor, bis er eines Tages mit seinem Haupte in den Himmel ragte. Aber er war sehr enttäuscht: Der Himmel war dunkel, er wirkte leer und kalt. Der Himmel war dunkel und leer, denn Gott lag auf Erden in einer Krippe.

Gott ist nicht zuhause geblieben. Er hat das Licht im Himmel ausgemacht, den Himmlischen Pforten den Rücken zugekehrt und die Himmlischen Heerscharen gleich mitgenommen und kommt uns besuchen. Wenn Besuch kommt, ist das wunderbar. Voller Vorfreude und auch ein bisschen nervös wird er von uns erwartet. Alle Jahre wieder und eigentlich jeden Tag in unserem Leben.
Gott ist zu uns gekommen und er ist für uns da. Freuen wir uns drauf – wie immer und ganz neu!

Gebet 

Gott, wir bitten dich, lass uns dein Licht aufgehen.
Das Licht deiner Freundlichkeit,
das Licht deiner Güte,
das licht deiner Liebe.
Und hilf uns,
dieses Licht weterzugeben
an Menschen, die im Dunkeln stehen:
an Kranke, an Leidende und Sterbende,
an Mutlose und Traurige,
an alle, die nicht mehr weiter wissen
und am Ende ihrer Kräfte sind
Lass uns zu Botinnen und Boten
deiner frohen Botschaft werden.
Amen